Glocken
"Nein, diesmal könnt Ihr die Eier nicht direkt nach dem Aufstehen suchen" erkläre ich der enttäuschten Brut. Wir sind zu Besuch bei Herrn Larousse's Cousin, und da herrschen andere Regeln. Herr Larousse's Cousin hat nämlich einen Garten. Und 4 Kinder. Und eine flämische Frau. Und das Recht, die Eier erst morgens zu verstecken.
"Wir stehen einfach um halb sieben auf zum Eierverstecken im Garten. Abends geht nicht, sonst holt sie sich der Fuchs" werde ich vom Cousin aufgeklärt. Aha, der Fuchs. Ich beginne, das Leben im Stadtappartement zu mögen. Da kann man die Eier einfach abends verteilen. Und morgens ausschlafen.
"Die Glocken bringen die Eier eben was später" sagt Herr Larousse's Cousin.
Die Glocken. Ja nee, is klar. War mir nur kurz entfallen, die Sache mit den Glocken.
Ist ja auch ganz logisch. Die Glocken fliegen Ostern nach Rom, lassen sich da
Ostereier.
Abwerfen.
Gehen wir mal davon aus, daß es sich hier um mitteleuropäische Durchschnittsglocken handelt, die aufgrund der Lärmschutzbestimmungen nicht tiefer als, na, sagen wir 10 bis 15 Meter über dem Erdboden fliegen dürfen - wie bitte landet ein Ei, und sei es noch so hartgekocht, UNZERBROCHEN parterre? Da ist der Osterhase ja sogar noch glaubwürdiger!! Aber nein, das will niemand hören. "Osterhase? So'n Quatsch, Hasen legen doch keine Eier!"
Nee, klar, aber Glocken fliegen.
Trotz allem war es ein gelungenes Wochenende.
Da will man über solch Kleinigkeiten mal hinwegsehen.
*Kopfschüttel* Fliegende Glocken.
Tses.
larousse - 9. April, 21:36