Das Schlimme an Beerdigungen ist ja nicht allein die Tatsache, dass da vorne ein geliebter oder zumindest bekannter Mensch in einer Holzkiste vor sich hinwartet, um endlich eine Etage tiefer gelegt zu werden, nein, das Schlimme an Beerdigungen ist, dass all die Trauer der bereits überstandenen Beerdigungen wieder hochkommt.
Blubb - und schon ist sie wieder da. Unverändert schmerzlich.
So ist das wenigstens bei Larousse.
Da schrumpft sie wieder zusammen zur 22jährigen, die um ihren geliebten Opa trauert, oder zur 30jährigen, die nicht versteht, warum ihre Lieblingstante so früh und so schnell sterben musste.
Und vor diesen Momenten habe ich am meisten Angst.
Und davor, dass ich ausrutsche und auf den Sarg falle.
Es täte mich nicht wundern...