Dschogging die Zweite.
Erneutes Waldhoppeln.
Wieder hat Larousse sich mit ihrem iPod bewaffnet.
Sicher ist sicher.
Man stößt auf die gleiche, inzwischen schon vertraute Truppe.
Freund Axel ist auch wieder da, gehüllt in das gleiche T-Shirt wie Dienstag, was ihn zum Doppelaxel befördert und somit eigentlich für die Disziplin des Laufens disqualifiziert.
Ich suche mir einen Laufplatz möglichst weit weg von Doppelaxel, was allerdings zwecklos da sein Geruch allgegenwärtig ist. Ich erwarte in seiner direkten Umgebung ein Blitzbaumsterben des luxemburgischen Waldes. Erstaunlicherweise bleiben aber alle Pflanzen grün.
Vor mir läuft Gerry. Im Geiste auf diesen Namen getauft aufgrund ihrer beängstigend hervorstehenden Knochen. Gerry's Alter ist aufgrund diverser schönheitschirurgischer Eingriffe schwer einzuschätzen - wobei das Wort Schönheit in diesem Zusammenhang nicht wirklich passend ist - und sie wiegt höchsten 35kg. Im nassen Zustand. Sie hüpft und zippelt vor mir her und ich habe die ganze Zeit Angst vor dem unausweichlichen Moment, in dem ihre dürren Beinchen durchbrechen und ich darüber stolpere.
Neben mir schaukelt Quasimodo, der bei jedem Schritt geschätze 80 cm ausschwenkt und mir vor Hin- und Herwackelei ganz schlecht werden lässt. Sein Gravitationspunkt muß in Hodenhöhe liegen und ich überlege einen Moment, ob er sich nicht vielleicht Blei-Inlays hat einsetzen lassen. Anders kann ich mit nicht erklären, dass dieser Mensch beim Laufen nicht einfach umkippt. Bumm. Aus die Maus. Quasimodo mit den Bleiglocken am Boden liegend und nach Luft schnappend. Aber nichts dergleichen geschieht. Im Gegenteil, der Gute hält tapfer eine Stunde Extremrunning durch und hat am Schluss eine deutlich gesündere Gesichtsfarbe als ich.
Und womöglich heute auch keinen Muskelkater im Hintern.
Die Welt ist eben ungerecht.