Ein Besuch steht an.
Bei
Masainlo.
Und ich merke, wie das bekannte Gefühl die Kehle emporkriecht, sie zuschnürt, spüre den tiefen Widerwillen in mir, meine Brut dort abzugeben.
Wie jedes Mal.
Die allzubekannten "Pft!"s, Tses!" und "Ach!"s kommen schon jetzt bitter wie Galle hoch. Das Engelchen in mir sagt, ach, die arme Frau, im Grunde kann sie doch nichts dafür, sie hat halt eine Menge Schicksalschläge erleiden müssen, und das verhärmt.
"Schnauze - selbstverschuldet!" raunt das larouss'sche Teufelchen dazwischen, "hielte sie ein bisschen weniger am starren Gedankenskelett ihrer Vorfahren fest, wäre vieles nicht gekommen wie es gekommen ist!"
Die Brut jammert.
Sie will nicht zur Masainlo.
Weil diese nicht die ihr zugedachte Omarolle erfüllt.
Keine Weichheit, Herzlichkeit, kein Verwöhnen mit heisser Schokolade und Waffeln, stattdessen wird marschiert, links zwo drei vier, 5, 6 km, und getrunken wird nur in den von der Kommandantin vorgegebenen Pausen.
Nicht, dass es der Brut nicht gut täte, ein bisschen mehr Zucht und Ordnung zu erfahren als im Elternhaus.
Bloss frage ich mich manchmal, wer hier eigentlich die Deutsche ist.