WeXseljahre
In einem Alter, in dem der Normalfunktionierende beginnt, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, in einem Alter in dem frau sich bereit macht, so langsam die Früchte der letzten anstrengenden Jahre zu ernten, in diesem Alter beginne ich darüber nachzudenken, etwas völlig anderes zu machen.
Weil sich mir nämlich immer öfter die Frage aufgrängt, wie lange ich diesen Affentanz noch mittanze.
Wenn man in einer Branche arbeitet, in der grundsätzlich alles für gestern ist, in denen die Kunden nicht erzogen, sondern durch Spontanarschkriecherei auch noch darin bestärkt werden, ruhig weiterhin alles um viertel nach 12 zu liefern, in der es normal ist, 12-Stunden-Schichten zu fahren (wohlgemerkt ohne daß die Überstunden bezahlt geschweige denn zurückerstattet werden), die Mittagspause gummisandwichkauend vor dem Screen zu verbringen und in der der Chef es als normal ansieht "sich auch mal ein bißchen privat für die Firma zu engagieren" und allen Ernstes
Höchstens alt aussehen.
In Rekordzeit.
Irgendwelche Einwände?
EDIT 29.April 23:06
Werte Kommentatoren,
Ich muss sagen, ich bin tief beeindruckt von dem Echo und den Ermutigungen die mir angetragen werden, es tut tatsächlich gut zu sehen, dass man nicht der einzige Freischwimmer ist, vielen Dank an alle!! Spookigerweise überschlagen sich hier gerade die Ereignisse, so dass ich ganz gegen meine Gewohnheit nicht jedem einzelnen antworten kann - ich kann nur sagen, es ist gerade ziemlich spannend in meinem miefigen Leben, aber keine Angst, ich halte Sie auf dem Laufenden, auf welcher Insel auch immer ich schlussendlich lande!
larousse - 27. April, 20:09