OK.
Es ist mir ja durchaus bewusst, dass Freundin G es nicht so hat, mit Technik und so.
Daher finde ich es auch unangemessen, das Geschenk Ihres Gatten, zu Muttertag.
Ein GPS.
Ich meine, was hat die Orientierung im dreidimensionalen Raum mit dem Muttersein zu tun?
Eben.
Zum Wiederauffinden der Brut nutzt der Besitz eines solchen Inderweltzurechtsfindungsgerätes schliesslich nicht. Die findet man auch ohne wieder. Allein aufgrund der allgegenwärtigen Ger
uchsäuschentwicklung.
Freundin G wird also zu dem Gebrauch eines GPS genötigt. Und tapfer wie sie ist, stellt sie sich der Gefahr und bringt das Teufelswerk zum Einsatz. Schliesslich ist es von Luxembourg nachh Maastricht auch wirklich ein wahnsinnig, wahnsinnig, wahnsinnig komplizierter Weg, der nach Einsatz moderner Technik geradezu schreit.
Freundin G bespricht das Gerät und setzt sich in Gang, totally fasziniert von den kommunikativen Fähigkeiten desselben.
Bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Ding beginnt, falsch zu sprechen. Da vorn auf dem Schild steht eindeutig "Centre" nach rechts, während der blöde kleine Mann im Off von ihr verlangt, ihrem Weg weiter geradeaus zu folgen. Nach dem dritten kritischen Einwurf - "bitte drehen Sie bei der nächsten Möglichkeit um" - reicht es Freundin G und sie kickt ihn kurzerhand ins OFF, den Weg-Flüsterer. Schliesslich hat sie ihr Ziel auch gegen die Ratschläge des teuren Besserwisser erreicht, Stadtzentrum, und ein Parkplatz ist auch schon gefunden.
Das Zentrum erweist sich als grösser als gedacht, so dass Freundin G nach 15minütiger Suche auf einen netten, gutaussehenden Holländer zurückgreift und sich erkundigt, wo es denn genau zum Zentrum gehe.
Der wiederum will wissen, welches Zentrum sie denn genau meine.
"Na, Maastricht-Zentrum"
" Madame, - Sie sind in Lüttich"
Die Tatsache, dass der Holländer mit ihr Französisch gesprochen hat, war Freundin G im Freudentaumel nicht wirklich aufgefallen...