Wissen Sie, es ist seltsam.
Die Faszination, die das richtige Auge im richtigen Augenblick mit dem richtigen Aufschlag und einem noch richtigreren Blick auszuüben vermag. Sowas lässt sich wohl am besten mit dem Einschlag einer mittelschweren Atombombe vergleichen.
Und selbst die setzt nicht so viel Hitze auf einmal frei.
Augen haben mich schon als Kleinkind fasziniert. Obwohl ich eigentlich nicht wirklich prädestiniert dafür war. Schliesslich habe ich, ähm, also, ich sah... sagen wir: ich war einem Chamäleon nicht unähnlich.
Der liebe Gott hat es ja aber ihm selbst sei Dank so eingerichtet, dass vierjährige Mädchen sich dessen nicht wirklich bewusst sind.
Vor allem, wenn sie so schlecht sehen können.. Und nach der OP ist eh alles egal.
Ob diese
r Augenfetisch Faszination daher rührt, dass Larousse als Metzgerstochter in Ermangelung anständigen Spielzeuges ihre Zeit mit Schweineaugenmurmeln statt wie
anständige andere Kinder mit Glasmurmeln verbracht hat - wer weiss. Obwohl Schweineaugengemurmel immer noch besser war als Darmausblasen.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Auf der Strasse habe ich jahrelang passioniert und mit Inbrunst das Mal-sehen-wie-lange-Du-schaffst-bevor-Du-wegguckst-Spiel betrieben. Und eigentlich immer gewonnen. Auch wenn der Gegner das wohl nicht in jedem Fall merkte. Mit einem Meter und fünf ist man eben noch kein ernstahfter Guckgegner. Aber das merkt man erst, wenn man selbst so alt ist wie die, denen man in die Augen guckte.
SEHR alt eben.
In der Pubertät kam mir mein Schau-mir-in-die-Augen-Training dann endlich zu gute. So ein Augentraining ist eben nicht zu unterschätzen. BÄNDE lassen sich so sprechen. Aber wem sag ich's.
Mit der Zeit vergisst man das Spiel. Zwar läuft man noch immer durch die Gegend, aber das Schauen vergisst man. So reizvoll es auch ist. Oder vielleicht gerade deshalb.
Bis - ja, bis zu gewissen Augenblicken...