Neulich beim Italiener.
Mit Freundin und deren bestem Freund.
Sie Shrink, er Sozialpädagoge, beide politisch
erschreckend höchst korrekt.
Und ich.
Weder das eine, noch das andere, und letzteres schon gar nicht.
Ein anstrengender und zugleich höchst interessanter Abend.
Nicht nur aus dem Grund, dass mir meine sich durch den langanhaltenden Aufenthalt in diesem Lande verlierende Diskussions- und Analysekultur wieder einmal vor Augen geführt wurde.
Nein, auch weil ich ein Wort neu entdeckt habe.
Hingabe.
Ein Wort, welches bei Freundin G. Brechreiz auslöste, bei mir hingegen Entzücken.
Hingabe.
Der berufene Sozialpädagoge diagnostizierte sogleich hilfsbereit bei G. eine Dependenz von psychorelevanten Sexualstrukturen der 60er Jahre (oder so etwas in der Art), dem ich nicht ganz folgen konnte, aber sei's drum, ich schwebte auf dem Wort, welches mich warm und weich und rund umhüllte, zwischen Pizzaduft und Rotweinaroma durch den Raum.
Hingabe.
Was für ein schönes Wort.
larousse - 30. Januar, 15:27
Ach, was soll ich sagen - es geht noch immer nicht besser, irgendwas hängt schief im Hause Larousse und so langsam geht es mir auf den Saque, da es so gar nicht zum larouss'schen Sonnenscheingeiste passt, immer alles mausgrau statt magentarosa zu sehen, es ist Zeit für den Frühling, holdrio, und zwar gehörig!
Dann gerät nämlich das Blut in Wallung und freut sich des Lebens, und ich komme hoffentlich nicht mehr auf so bescheuerte Ideen wie mir die Haare wieder ratzekurz schneiden zu lassen, jedenfalls hinten, vorn hat die gutste Friseuse irgendwie vergessen, abzuschneiden - in Friseurbriefing bin ich eindeutig eine Niete, aber was soll's, man kann ja nicht in ALLEM toll sein, momentan beschränke ich mich da auf das perfekte Bejammern eines unzufriedenstellenden Allgemeinzustandes.
Die Tatsache, dass ich mich besagtem Friseur vor 20 Jahren einiger Zeit als Versuchskaninchen zur Verfügung gestellt hatte und diese Bilder erstaunlicherweise heute auf seinem So-toll-können-wir-frisieren-Powerpoint-Grossbildschirm vor meinem Gesicht vorbeiflanierten trug nicht eben zur Hebung meiner Laune bei. Himmel - ich war so... JUNG! Und frisch! Und wieso müssen in Frisiersalons eigentlich so viele Spiegel hängen?
Nicht, dass ich ein Problem mit dem Älterwerden hätte.
Nein.
Ich habe ein Problem mit dem SICHTBAREN Älterwerden. Mit dem physischen Verfall, damit. Aber da nützt auch die schönste Nörgelei nichts, die Erdanziehung ist einfach stärker als der stärkste BH Wille, lassen wir das Thema also ruhen.
So.
Was gäbe es noch zu bejammern?
Ach ja - Freitag.
Heute.
MEIN Freitag.
An dem ich ausschlafen, Joggen gehen, mit Freundin essen, in die Sauna gehen, meine hoffnungslos überfüllte Garage lehren und den ganzen Tag die 100 noch nicht beantworteten Freundesmail bearbeiten könnte.
Wenn - tja, wenn nicht Kind 1 krank geworden wäre, ebenso wie mein sich mit dem Kind solidarisch zeigendes Auto, und auch meine neue Brille ist wenn auch nicht krank so doch plötzlich undurchschaubar, was den Sinn der Brille an sich in Frage stellt genauso wie den Optiker meiner Wahl, ausserdem will Kind 2 zu Mittag befüttert und im Schulanschluss beflötet werden, wozu wiederum ein Auto von Nöten ist, welches sich im Krankenbett befindet, s.o. ...
Aber was beschwer ich mich, morgen ist schliesslich auch noch ein Tag, ein SAMStag, und ich darf spätschichten, endlich, ich träume seit Jahren davon, den Samstagabend woanders als daheim vor dem TV zu verbringen.
So.
Noch Fragen?
larousse - 30. Januar, 14:58