Wirklich nett ist dann ja mal eine Chefin, die einen zu Hause anruft mit dem Vorschlag, den larouss'schen Samstagdienst zu übernehmen, "weil Du die Woche echt müde ausgesehen hast, Larousse, und Du sollst Dich ja auch nicht überarbeiten!"
Doch - wirklich nett!
Menschen sammeln ja so alles Mögliche.
Eulen zum Beispiel. Glaseulen, Metalleulen, Stoffeulen, Eulen auf Geschirr, als Schmuck, als Aufkleber, als Tatoo, im Garten, im Wohnzimmer, wo auch immer.
Oder Frösche.
Oder auch Tupperware, Zinnbesteck, Stadtwappenlöffel, Lover, Swarowskitierchen, Bierdeckel, Leichen im Keller oder Weinkorken.
Ich persönlich sammle gerade blaue Flecken, in allen Grössen und Schattierungen, an Knien, Schienbeinen, Hüfte und Hand.
Wobei ich diese Sammlung dann eher nicht austellen möchte.
Im Grunde bin ich ja die Falsche für diesen Titel, jedenfalls für den zweiten Teil.
Über Sex im Alter kann ich nicht wirklich viel berichten.
Sterne sind da schon eher mein Fall.
Einer meiner ersten One-night-stands beispielsweise war sehr sternenliiert.
Wenn auch nur strassennamenmässig.
Aber wer wird so kleinlich sein.
Ich lernte H. eher indirekt kennen, über Damalsbestefreundin J.
Damalsbestefreundin J. hatte creolische Musik für sich entdeckt, creolische Tanzbars und die in ihnen lebenden creolischen Tänzer eingeschlossen. Sie war begeistert, sowohl von der Musik als auch von den Tänzern, welche meist genauso dunkel waren wie die Clubs.
Und was macht eine beste Freundin, wenn sie amüsantes entdeckt?
Richtig, sie schleift ihre beste Freundin mit durch das Dunkel der Bars und Diskotheken und tanzt und trinkt ihr Herz aus.
Irgendwann schlossen sich an den Tanz andere Formen körperlicher Ertüchtigung an, jedenfalls bei Freundin J, welche mir anderntags brühendwarm siedendheiss von den Vorzügen creolischer Männer erzählte, wobei sie tief ins Detail ging, was ich dem werten Leser hier aus Frustrationgründen Etikette ersparen möchte. (Leserinnen können sich gerne per mail bei mir erkundigen)
Naja, und wie das Leben so spielt, stiess traf Larousse genau eine Woche später auf genau den gleichen Mann.
Mit genau dem gleichen Endergebnis.
Und der Einsicht, dass
1. nicht alle Schwarzen Creolen sein müssen
2. Gerüchte über Dunkelhäutige durchaus begründet sind,
3. auch die Details von Freundin J. durchaus NICHT übertrieben waren und
4. dass auch Männer das Keinohrhasensyndrom aufweisen können.
Denn was für Larousse eine durchaus reizende, aber einmalige Erfahrung bleiben sollte, wollte der liebe H gerne weiterführen.
Ganz ehrlich - es war einfach rein physisch für mich nicht einmal daran zu denken, das weiterzuführen, dafür wurden schliesslich one-night-stands erfunden, um zu testen und unter "interessante Erfahrungen" abzuspeichern
Bei Wiederholung hätte ich mit Sicherheit innere Verletzungen riskiert.
Warum ich Ihnen das erzähle, noch dazu an einem Freitagmorgen?
Keine Ahnung - muss wohl an den Sternen liegen...