Zerknäultes
Hin und wieder tauchen da Knäuel auf, im larouss'schen Leben, hoffnunglos verknotet und verfilzt, und sie weiss nie so genau, wo diese Knäuel auf einmal herkommen, war doch alles glattgebürstet, soweit, und wenn sie dann näher hinsieht bemerkt sie, dass sie dieses Knäuel höchstfeinselber zusammengeknäuelt hat, den Faden um die eigene Achse durch die Mitte und im Kreis so lange versponnen hat, bis sie den Anfang nicht mehr sehen konnte.
Und das ganze hinterrücks, sich selbst quasi ins Knie geschossen dadurch, vor allem, solange der Blick schön nach vorne gerichtet war und das Knäuel geschickt zu ignorieren schaffte.
Gerade habe ich also wieder so ein Knäuel entdeckt, hinter meinem Rücken, dass mich schon ein paar Tage vor sich herschob und mit Gedanken auf seine baldige Entdeckung ein böses Grinsen nicht unterdrücken konnte.
Der Schock war gross, aber wenigstens habe ich den Anfang des Fadens schnell entdeckt.
Jetzt muss ich nur noch neu aufrollen, das zerzauste Gebilde.
Und glattbürsten.
Dann rollt es auch wieder, das Leben.
Und wissen Sie, dafür sind die besten aller Freundinnen da.
Um das Knäuel auf den Finger zu spiessen und es einem ins Gesicht zu drücken.
Und das ist gut so.
larousse - 10. Mai, 11:44