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Herzenssachen

Mittwoch, 12. Januar 2011

Zu spät

Natürlich ist man geladen, wenn man um fast 3 Stunden versetzt wird.
SEHR geladen sogar.
Da hilft auch ein "Ich dachte , wir sehn uns erst um 1!" nichts.
Und ich kann eine gewisse Genugtuung nicht leugnen, als ich das zerknirschte Gesicht in der Türe sehe.
Weiss ist er, käseweiss.
Ich frage ihn, ob es ihm gut geht und möchte sagen, ach komm, SO schlimm ist das nun auch wieder nicht, denn er ist wirklich erschreckend weiss, fast schon transparent ist sie, seine Gesichtshaut, aber er kommt mir zuvor und beginnt zu weinen und sagt:" Ich habe einen Freund verloren, am Wochenende."

Die Kugel schoss durch die Windschutzscheibe direkt in den Hals.
Fehlgeleitet, von einer Jagd im angrenzenden Wald.
Die Freunde im Auto konnten ihm nicht helfen.
Er ist verblutet.

Und ich komme mir plötzlich so mies vor.
Ich, mit meinem albernen angeknacksten Zuspätkommego.

Samstag, 8. Januar 2011

Feststellung

Und seit nunmehr 9 Monaten freue ich mich doch tatsächlich tagtäglich, in meine eigenen 4 Wände zurückzukommen, so sehr wie davor seit Jahren nicht mehr.
Es herrscht Freude im Hause Larousse, jeden Tag ein kleines Stück mehr (o;

EDIT und Müdigkeit. Aber das ist kausal. Und gut so.

Donnerstag, 6. Januar 2011

Himmel!!

bunt
Shadow
VDL
Oben!
Heiss
Abbau

Dienstag, 4. Januar 2011

Gute Zeiten

Larousse arbeitet zZ die vergangenen Monat auf.
Das geht auch angebrochen.
Interessant, wie sich in so kurzer Zeit so ein Leben so verändern kann.
So.
Interessant auch, dass die Aussenwelt von Getrennten zu verlangen scheint, sich nur noch hasserfüllt entgegenzutreten. Dass sie hochgradig irritiert dreinblickt, wenn die Frischgetrennten sich am gemeinsamen Tisch plus Brut amüsieren wie Bolle.
Und gut zu spüren, das trotz allem alles richtig war.
Leise Zweifel sind vorher schliesslich immer.

Natürlich ist nicht zu verleugnen, dass man zwischenzeitlich durch die Welt fliegt wie ein herumtänzelndes Neutron, mal hier andockt und mal dort, irgendwie trotz allem auf der Suche, und trotzdem hat man ja eigentlich schon gefunden: Freunde, die einem helfend die Hand reichen, die einem versprachen, da zu sein und das auch sind, in guten wie in schlechten Zeiten, ganz ohne Unterschrift, ganz freiwillig und ganz aus dem Herzen.
Ich bin reich!

Donnerstag, 8. Juli 2010

Short Message Service



Es gibt ja SMSs, die können einem binnen Sekunden den ganzen Tag versauen.
ZACKBUMM Laune im Keller bei minus 65 °C schockgefrostet und auf unvorhersehbare Zeit ins Launenleichenschauhaus gesperrt.
Bei solchen könnte man das zweite S getrost streichen, erfüllt es doch nicht die Art von Dienstleistung, die ich unter "Service" verstehe.

Andere wiederum bewirken das genaue Gegenteil.
Sie machen die Welt wärmer schöner besser bunter süsser leichter und überhaupt gut.

Hm.

Raten Sie, welche von beiden ich gerade erhalten habe.

Ausbruch

Wie heisst er noch gleich, dieser Spruch, mit Reden und Schweigen und Gold und so - ich KANN ihn mir einfach nicht merken!
Daher auch immer wieder diese dummen unnötigen Situationen, in denen Dinge gesagt werden oder nicht gesagt, Gold und Silber eben, wer soll sich da noch auskennen, glänzt beides und ist Geschmackssache!
Hm.
Trotzdem sollte ich wohl doch so langsam eine Lösung finden, die Worte, die sich so dringlich Weg nach draussen bahnen wollen, die schubsen und rufen und sich einen Dreck darum scheren ob sie nun silbern sind oder golden und ob ich sie überhaupt ausserhalb meines Kopfes haben will, daran zu hindern, vor Passierung des zerebralen Sicherheitschecks in die Welt hinauszurollen.
Das könnte so manche unnötige Aufregung vermeiden.
Vielleicht gibt's sowas ja auf ebay.
Tses.

Mittwoch, 9. Juni 2010

Verwandschaftsbuckel

Und dann war da der Tag, an dem der larouss'sche Bruder der buckligen Verwandtschaft sein neues Reich vorstellen wollte. Uneingeladen kommt sie nämlich nicht, ein uneingeladenes Mal-eben-vorbeigucken ist in dieser Familie unvorstellbar, Spontaneität will schliesslich geplant sein, und dafür eignen sich vor allem Samstagnachmittage hervorragend.

Für Larousse der erste Aufprall in der Familie nach der Trennung, was mich zur der Frage bewegte, ob die Verwandtschaft eigentlich eingeweiht war, in das Unsägliche - schliesslich kenn ich meine Familie Unangenehmes wird dann auch gerne mal totgeschwiegen.
Aus diesem Grund musste ich wohl auch ins Ausland.
Aber das ist ein anderes Thema.

"Dein Vater *räusper*, öhm, hat das wohl mal erwähnt, beim letzten Treffen, also, so mal so...".
Erwähnt. Mal so. Soso.
"Ja, ich wollte jetzt hier nicht, dass Du zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit wirst, weisste."
Aha.
Ich fragte mich kurz, ob seine Motivation tatsächlich der Schutz der Tochter vor neugierigen Fragen war oder vielleicht doch eher die Angst, selbst aus dem ach so geliebten Mittelpunkt verdrängt zu werden, liess diese Frage aber unbeanwortet in meinem Hirn versickern.
Über manche Dinge möchte man ganz einfach keine Klarheit.

Aufgrund der Tatsache, dass der larouss'sche Vater die Hausnummer auch nach 5 Jahren noch nicht kennt, ihm aber die logistische Aufgabe der Wegbeschreibung von seiner Frau zugeteilt wurde (das kann sie gut, zuteilen), versammelte sich die gesamte Familie (und sie ist zahlreich!) vor Haus Nummer 66 statt 32, etwas ratlos, mit fettem Einmachblumenbouquet und klarem Nichtverstehen in den Augen.
Handy sei Dank war das Missverständnis schnell aufgeklärt ("Wieso, wohnt Ihr denn nich 66?") und in Ermangelung der Gastgeber, die noch mit der Beschmückung der Wohnung beschäftigt waren, öffnete ich auf das Klingeln die Tür.

Mir wurde das hässliche Blumendingens in die Arme gedrückt - und wie auf einer Beerdigung blickten Onkelz und Tanten befangen an mir auf und ab und schoben sich nacheinander bodenblickend mit diversen "Das wird schon wieder" und "Hoffentlich kommen Du und die Kinder klar!" an mir vorbei in die brüderliche Wohnung.
Hä??
Gerne hätte ich mich passenderweise in Lumpen gehüllt und meine Kinder halbnackt neben mir gruppiert, die verdreckten Ärmchen zitternd nach etwas Essbarem ausstreckend, schade, mein Timing war wirklich schlecht, nächstes Mal vielleicht, dann plan ich das mal eben spontan ein!

Den Rest des Nachmittags wurde ich durch peinliche Nichtachtung gestraft. Scheidung und Trennung sind bekanntlich hochansteckend und tödlich, man muss sich fernhalten von solchen Geschöpfen, die auch noch braungebrannt und lachend durch's Leben hüpfen nach solch unsäglicher Tat.

Himmel - bin ich froh, Freunde zu haben!

Mittwoch, 5. Mai 2010

Weakness

"Schwächen nicht verurteilen sondern akzeptieren."
Hm.
Bei andern gelingt mir das ja.

Bei mir selbst umso weniger.

Montag, 26. April 2010

The other side

Es ist unglaublich, wieviel Platz man plötzlich für Angenehmes hat, im Inneren des Kopfes, wenn man sich nicht mehr tagtäglich Gedanken um sein Seelenheil machen muss, und darüber wie man es wiederfindet.
Man hat Platz für Dinge, schöne Dinge, kann sich auf andere Menschen einlassen, Empathie empfinden und stellt erleichtert fest, dass es fort ist, dieses nicht enden wollende Gefühl des Schwindels, das durch das ständige Drehen um die eigene Gefühlsachse entstanden war.

Traurig, wenn man dann den anderen Teil sieht.
Bei dem die Trennung genau das Gegenteil ausgelöst hat.
Und am Traurigsten, dass da kein Verständnis ist.
Nach all den Diskussionen und Erklärungen.
Nach Therapien und Hilfestellungen aller Art
Gar keines.
Still a long way to go, for him.

Freitag, 16. April 2010

Time

Zwischen all den Geschehnissen des neuen larouss'schen Leben, dem Möbelaufbau, der Reinigung und Elektrisierung der Wohnung durch die larouss'schen Eltern, der verwarteten Zeit beim Arbeitsamt, den vielen verschüttet geglaubten Menschen ,die plötzlich und wie von Geisterhand wieder in meinem Leben auftauchenden lieben Menschen bleibt irgendwie keine Zeit zum Schreiben.

Keine Zeit zum Schreiben über die erste Kinderwoche ohne Vater, die von Enthousiasmus und Begeisterung geprägt war, durch aktive Unterstützung durch die Brut und viel Gelächter.

Und keine Zeit zum schreiben über die balkische Cindy aus Marzahn, welche mir in der Arbeitsamtwarteschlange gegenübersass und der ich vor lauter schlechter Perrücke nicht ins Gesicht sehen wollte konnte.

Auch nicht von der aufkeimenden tiefgreifenden Freundschaft mit einer langjährigen Bekannten, die ich nur im Paar kannte so wie sie mich, verpuppt, unwahr und fremdbestimmt, und die sich nun, ebenfalls getrennt, als sister in mind outet, wunderbar und gefährlich zugleich, vor allem für nächtliche Ausgänge, da der Kopf am nächsten Morgen garaniert ist und die die gleiche Schule besuchende Brut sich tagsüber über das Lotterleben ihrer Mütter austauscht.

Und erst recht nicht über all die nun problemlos annehmbaren Anrufe, die gewünschten Verabredungen, die keinen Stressschweiss mehr verursachen sondern nur noch eines Blickes in den Kalender bedürfen um sich darauf zu freuen statt wie bis vor kurzem Streit und Aggressionen hervorzurufen, da ich nicht teilbar war, für ihn, mit anderen Individuen, schliesslich hatte er das Alleinrecht schriftlich.

Ein Gefühl der tiefen inneren Zufriedenheit macht sich breit.
Ich glaube, ich komme so langsam bei mir an.

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