Der Luxemburger und die Ironie:
Obschon das Wort Ironie sehr wohl im luxemburgischen Sprachgebrauch zu finden ist, findet es dennoch keinerlei Verwendung, da der Luxemburger als solcher Ironie ganz einfach nicht versteht. Bildliche Vergleiche oder gar Veranschaulichungen ebensowenig.
Ein kleines Beispiel:
Meine Freundin G. hatte ein Problem mit dem Einfüllstutzen ihren Wagens - letzerer ließ sich nur schlecht betanken, da der Stutzen anscheinend zu eng war - und fuhr in die Werkstatt, um dies nachsehen zu lassen. Dort angekommen, begriff der luxemburgische Mechaniker trotz langwieriger Erklärungen nicht, was sie wollte - OBWOHL sie luxemburgisch sprach. Verzweifelt rang sie die Hände und sagte: "Guter Mann, wenn sie schon nicht reparieren können, dann sagen Sie mir doch wenigstens den Zauberspruch, mit dem ich meinen Wagen wieder anständig voltanken kann, ohne Stunden mit dem Zapfhahn in der Hand da zu stehen!"
Pause.
Der Mann sah meine Freundin an, als sei Sie Opfer einer Hirnamputation-Organbeschaffungsbande.
Immer noch keine Antwort.
Man sah ihm geradezu an, wie er verzweifelt dabei war, das gerade gehörte in irgendeine logische Form zu bringen.
Dann hob er verzweifelt die Brauen: "Dit mer leed Madame, ech kennen do keen Spruch, mir missen eng aner Lösung fannen!*"
Er hat den Stutzen dann doch gewechselt.
*Tut mir leid gute Frau, ich kenne da keinen Spruch, wir müssen eine andere Lösung finden!
larousse - 11. August, 09:57