Ach, Rudi - oder: endlich vereint
Als ich 6 oder 7 Jahre alt war, habe ich zur samstagabendlichen Unterhaltung mit meiner Oma regelmäßig "Am laufenden Band" gesehen. Zur damaligen Zeit war das ja Kult. Und meine Oma war zweifellos Herrn Carrells größter Fan. Und jedes Mal drohte versprach sie mir, daß eines Tages wir vor dem Band sitzen und lauter völlig sinnloses Zeugs schöne Dinge gewinnen würden. Dadurch traumatisiert angespornt begann ich, mein Gedächtnis zu trainieren, um mir all die vorbeifahrenden Gegenstände besser merken zu können: 1 Toaster, leer, 1 Federballspiel, blau, 1 Obstkorb, voll, 1 Pfund Wolle (Wolle? Hab ich mir EXTRA nie gemerkt - was macht eine siebenjährige mit einem Pfunde Wolle?), das obligatorische Fragezeichen... Was mein Gedächtnis zweifellos gut auf spätere, anspruchsvollere Aufgaben vorbereitet hat.
Jetzt ist Herr Carrell tot und ich bin sicher, daß meine Oma oben an der Pforte steht und ihn freudestrahlend in Empfang nimmt. Davon hat sie immer geträumt. Und sie hat sicher etwas für ihn vorbereitet.
Jetzt ist Herr Carrell tot und ich bin sicher, daß meine Oma oben an der Pforte steht und ihn freudestrahlend in Empfang nimmt. Davon hat sie immer geträumt. Und sie hat sicher etwas für ihn vorbereitet.
larousse - 10. Juli, 12:20