man atmet tief durch. ruft sich in erinnerung, dass alle mütter und schwiegermütter und schwägerinnen bei der erziehung alles besser machen würden. atmet noch mal tief durch. reibt die handflächen aneinander, bis sie heiß sind und presst sie gegen die brust. raunt: oooooohhhhmmmm.

dann geht man einen schritt zurück. raus aus der konkurrenzsituation, wer die beste erzieherin ist. sagt laut und neidlos: Ich bin eine gute Mutter. Eine liebevolle, chaotische, unkonseuqente. Und du, Schwiegermutter, bist tausendmal besser als ich.

Dann backt man einen Kuchen. Nein, zwei. Einen für die Brut, mit viel Zucker und Schokolade drin, und einen für die Schwiegermutter, biologisch abbaubar. Und legt einen Zettel dazu, auf den man "Danke" schreibt.

ja ja, ich weiß. wenn das alles so einfach wäre.
hab ich schon mal erzählt, wie mir meine tochter nach einem besuch bei der schwiegermutter erzählt hat, die hätte behauptet, sie wäre falsch erzogen?
töchterchen hat geantwortet: ich bin nicht falsch, ich bin überhaupt nicht erzogen!

in meiner Familie wurden solche 'Events' der besonderen Güte ausgesessen und irgendwan lief man sich über den Weg und man war sich wieder gut und hatte es schön ausgeschwiegen. Im Endeffekt hatte man dann Schwiegermütter, die meinten, sich alles erlauben zu können und vor allem glaubten, Recht zu haben. Davon abgesehen, dass sie dadurch jeglicher Möglichkeit der Entwicklung beraubt wurden. Was eigentlich das Schlimmste an der ganzen Sache war – denn das ist wie auf ewiges 'replay' zu schalten – bitte ich zu bedenken.

Uaaaaah. I know. Ich hatte in der ersten Ehe eine gaaanz schlimme Schwiegerhexe. Wie aus Grimms Märchen, nur real :-( Das war dann eine der schönsten Nebenwirkungen, dass ich diese bei der Scheidung losgeworden bin. Aber: ich muss schwiegermuttertechnisch verflucht sein (bestimmt von der ersten "Hexe"). Jetzt habe ich beim zweiten Mal auch wieder ins Klo gegriffen. Dafür ist der Sohn umso genialer :-) Und das zählt ja...

Ganz schwer ist Deine Situation zwischen "Dankbarkeit" weil sie für Dich/Euch da ist und diesem Unmut im Bauch...

ausschweigen hilft nichts, aussprechen hilft auch nichts. ignorieren geht nicht, wegen der ständigen anwesenheit (auch bei abwesenheit), also geht eigentlich nur "augen zu und durch".

ich bin mit einer ex-schwiegermutter gesegnet die, abgesehen davon, dass ich sowieso die allerletzte mutter bin, der meinung ist, ich hätte ihren sohn nur verlassen, weil ich immer kokolores im kopf hätte. offensichtliches wollte und will sie nicht sehen (sie ist ja schliesslich seine mutter) unoffensichtliches wird gar nicht erst angesprochen, es könnte ja zu offensichtlich werden.

während der zeit, als sie noch nicht das wörtchen "ex" vor sich herumgetragen hat, hat sie mir das leben zur hölle gemacht. alles wusste sie besser, ständig war sie beleidigt, weil ich von ihrem reichen erfahrungsschatz nicht profitieren wolte (ich klapse mein kind einfach nicht, ich widerspenst). da sie aber die mutter meines mannes und die grossmutter meiner tochter war, musste ich wohl oder übel gute miene zum bösen spiel machen. schliesslich ist es familie und die kann man ja nicht einfach rausschmeissen. und dazu ständig das schlechte gewissen zwischen mutter und sohn zu stehen. und das schlechte gewissen wegen feiertagen und ferien und geburtstagen und familientreffen zu denen man einfach keine lust hat, weil man sowieso schon wusste, dass es in streit ausarten wird. aber man ging trotzdem. war ja familie. ist familie und bleibt auch so.

falls du es kannst: gar nicht an dich rankommen lassen. du bist eine fantastische mutter, deine kinder lieben dich, dein mann liebt dich, viele andere menschen lieben dich ebenfalls. und du bist ihr gegenüber ja im vorteil: du hast alles noch vor dir und sie muss zugucken und darf nichts sagen. das "oberhaupt" wurde, ohne sie zu fragen, einfach an dich weitergereicht. inklusive ihrem sohn. das muss schwer sein.

trotzdem muss man sich nicht alles gefallen lassen.

amen! ;)

liebe larousse, schwiegermütter...niemals mit denen dual werden. es lohnt sich einfach nicht. du hast ihnen ihren sohn geraubt. dafür bekommst du in ihrer welt schon die höchststrafe. das kannst du per se nicht mehr gut machen. es sei denn, du hast eine sch.m. die ihren sohn nicht meint zu besitzen. (die kenne ich nicht) ich kenne einige exemplare und es war keine einzige dabei, die ihren besitz im zweifel nicht geltend machen wollte. abgesehen davon kommt es fein darauf an, in welchem verhältnis der sohn sich zu mama befindet. solltest du loyalität erfahren, seitens des mannes bist du gefeit von fruchtlosen diskussionen und darfst die sch. m. bloggenderweise klagend ertragen. immer ein offenes ohr:unter anderen: ich.
du kommst ja letztlich um die frau leider nicht herum und deshalb: sie ist da, aber geduldet. nicht DU. niemals DU. beschäftigen tut einen das dennoch. : ((

aussitzen ist spontan manchmal besser, sollte aber immer von aussprache gefolgt werden. sonst wirds ein ausnahmezustand.