Von Nacktmulchen und Schlagersängern
Saisonende des Chores.
Dem letzten Konzert folgt traditionsgemäss der Entstressungsschmaus, auch End of Season Party genannt. So finden sich nach dem Konzert am Samstag so gut wie alle Mitsinger mit ihren diversen Anhängen im traditionell gleichen Restaurant ein, mit den traditionell gleich dummen Kellnern und dem traditionell gleich schlechten Büffet.
Larousse vertrödelt mal wieder zu viel Zeit beim Aperitif, mit dem Resultat, dass Sie beim Eintreten in den Saal mit den Worten "Ich hab Dir hier mal einen Platz freigehalten!" an den Tisch des Chorleiters gewunken wird Oh.Shit Toll. Nächstes Mal gibt's Platzkärtchen, soviel steht fest.
In der Hoffnung auf einen interessanteren Gesprächspartner sehe ich mich am Tisch um.
Und blicke direkt in die farblosen Augen eines Nacktmulches. Ein weiblicher Nacktmulch, um genau zu sein. Die Dame hat es geschafft, alles, aber auch alles an sich quasi durchsichtig erscheinen zu lassen. Augenbrauen - nicht erkennbar. Wimpern - transparent. Haarfarbe - nein, auch keine Haarfarbe feststellbar. Die ganze Person scheint durchsichtig. Gott sei Dank ist ihr Top nur farblos statt durchsichtig. Schliesslich soll hier noch gespeist werden. Gäbe es einen Preis für Farblosigkeit - Frau Nacktmulch hätte ihn mit Sicherheit verdient.
Ich werde aufgeklärt, dass der Nacktmulch die Gattin des Chorleiters ist.
"Und, wie hat es Ihnen gefallen?" versuche ich ein Gespräch in Gang zu bringen.
"Ja." zischt sie mir kurz durch ihren Mundschlitz zu.
Lippen kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Ein farbloser Mundschlitz ohne Lippen. Ich bin plötzlich nicht mehr sicher, mich mit diesem Wesen unterhalten zu wollen.
Der Nacktmulch scheint mit dem einen Wort praktischerweise gleich auch seine Zunge verschluckt zu haben, denn es folgt hartnäckiges Schweigen.
Gefühlte 10 Schweige-Minuten und 2,5 Gläser Sekt später setzt sich ein männliches Wesen an meine Linke. Larousse frohlockt! Erfreut blicke ich auf und sehe - Bernhard Brink! Oh Gott, den hatte ich bereits im Publikum erspäht und meinen Augen nicht getraut! Dass der noch lebt!! Zum Glück stellt sich schnell heraus, dass es sich nicht wirklich um olle Berni handelt, sondern nur um den Mann einer Altistin. Armer Mann. Oder besser: arme Frau!
Egal, Bernhard ist jedenfalls gesprächiger als der Nacktmulch und innerhalb von wenigen Minuten sind wir bei seinem Lieblingsthema angelangt: luxemburgische Lyceen und deren Vorteile. In Anbetracht der Tatsache, daß Luxemburg in der Pisa-Studie den beeindruckenden letzten Platz belegt, kann ich seine Begeisterung nicht wirklich teilen und auch das schlagende Argument "Is doch praktisch, hier musst Du nicht VERSTEHEN was Du lernst, Du musst es nur AUSWENDIG können!" überzeugt mich nicht wirklich. Ausserdem fängt sein Dauergrinsen an zu nerven ich entscheide, ihnarschig nicht sympathisch zu finden. Noch nicht mal nett.
Und so kommt es, dass ich zum ersten Mal seit Menschengedenken das komplette Büffet ausprobiere. Rauf und Runter. Mit vollem Mund ist es bekanntlich unhöflich zu sprechen. Und sogar mit dem Rotwein passe ich auf. Es wäre wohl kontraproduktiv, der Frau Nackmulch um 1 Uhr Nachts die nackte Wahrheit über ihr Äusseres an den Mundschlitz zu werfen. Ein bisschen Anstand hab ja sogar ich!
Dem letzten Konzert folgt traditionsgemäss der Entstressungsschmaus, auch End of Season Party genannt. So finden sich nach dem Konzert am Samstag so gut wie alle Mitsinger mit ihren diversen Anhängen im traditionell gleichen Restaurant ein, mit den traditionell gleich dummen Kellnern und dem traditionell gleich schlechten Büffet.
Larousse vertrödelt mal wieder zu viel Zeit beim Aperitif, mit dem Resultat, dass Sie beim Eintreten in den Saal mit den Worten "Ich hab Dir hier mal einen Platz freigehalten!" an den Tisch des Chorleiters gewunken wird Oh.
In der Hoffnung auf einen interessanteren Gesprächspartner sehe ich mich am Tisch um.
Und blicke direkt in die farblosen Augen eines Nacktmulches. Ein weiblicher Nacktmulch, um genau zu sein. Die Dame hat es geschafft, alles, aber auch alles an sich quasi durchsichtig erscheinen zu lassen. Augenbrauen - nicht erkennbar. Wimpern - transparent. Haarfarbe - nein, auch keine Haarfarbe feststellbar. Die ganze Person scheint durchsichtig. Gott sei Dank ist ihr Top nur farblos statt durchsichtig. Schliesslich soll hier noch gespeist werden. Gäbe es einen Preis für Farblosigkeit - Frau Nacktmulch hätte ihn mit Sicherheit verdient.
Ich werde aufgeklärt, dass der Nacktmulch die Gattin des Chorleiters ist.
"Und, wie hat es Ihnen gefallen?" versuche ich ein Gespräch in Gang zu bringen.
"Ja." zischt sie mir kurz durch ihren Mundschlitz zu.
Lippen kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Ein farbloser Mundschlitz ohne Lippen. Ich bin plötzlich nicht mehr sicher, mich mit diesem Wesen unterhalten zu wollen.
Der Nacktmulch scheint mit dem einen Wort praktischerweise gleich auch seine Zunge verschluckt zu haben, denn es folgt hartnäckiges Schweigen.
Gefühlte 10 Schweige-Minuten und 2,5 Gläser Sekt später setzt sich ein männliches Wesen an meine Linke. Larousse frohlockt! Erfreut blicke ich auf und sehe - Bernhard Brink! Oh Gott, den hatte ich bereits im Publikum erspäht und meinen Augen nicht getraut! Dass der noch lebt!! Zum Glück stellt sich schnell heraus, dass es sich nicht wirklich um olle Berni handelt, sondern nur um den Mann einer Altistin. Armer Mann. Oder besser: arme Frau!
Egal, Bernhard ist jedenfalls gesprächiger als der Nacktmulch und innerhalb von wenigen Minuten sind wir bei seinem Lieblingsthema angelangt: luxemburgische Lyceen und deren Vorteile. In Anbetracht der Tatsache, daß Luxemburg in der Pisa-Studie den beeindruckenden letzten Platz belegt, kann ich seine Begeisterung nicht wirklich teilen und auch das schlagende Argument "Is doch praktisch, hier musst Du nicht VERSTEHEN was Du lernst, Du musst es nur AUSWENDIG können!" überzeugt mich nicht wirklich. Ausserdem fängt sein Dauergrinsen an zu nerven ich entscheide, ihn
Und so kommt es, dass ich zum ersten Mal seit Menschengedenken das komplette Büffet ausprobiere. Rauf und Runter. Mit vollem Mund ist es bekanntlich unhöflich zu sprechen. Und sogar mit dem Rotwein passe ich auf. Es wäre wohl kontraproduktiv, der Frau Nackmulch um 1 Uhr Nachts die nackte Wahrheit über ihr Äusseres an den Mundschlitz zu werfen. Ein bisschen Anstand hab ja sogar ich!
larousse - 3. Juli, 08:11
Anstand?