Cosi fan tutte
Neulich abend am Valentinstag.
Da sitzen der Herr Larousse und ich also in trauter Zweisamkeit mit einer Heerschar anderer
Schönes Restaurant.
Nette Gäste.
Still vor allem.
Die meisten jedenfalls. Man ist ja schliesslich zum Geniessen da, nicht zum Reden. Ausser Herr L und ich. Wir
An Tisch 1 sitzt dieses U20-Pärchen und starrt sichtlich geschockt auf die Karte. Nach vielem Gewisper, Geldbörsengekrame und Hinundhergerutsche wird bestellt.
Salat.
Ja, zwei.
Ja, gerne auch ein bisschen Brot dazu.
Nein, sie haben wirklich keinen grossen Hunger heute, danke.
Irgendwie tun sie mir leid, wie sie da völlig overdressed und verloren in diesem Ü40-Restaurant sitzen und verstohlen um sich blicken, um zu sehen, wie es die andern denn tun.
Die tun Interssantes. Die Dame an Tisch 2 beispielsweise ist heute mal ohne Lippen unterwegs. Für eine Lippenlose redet sie unbarmherzig viel. Papperlapapp. Nach der Vorspeise kommt zur Feier des Tages schön silbrig glänzend aus dem Keller ihrer Handttasche eine Epilierpinzette zum Vorschein. Ich denke noch, haha, damit kann sie sich die ja Haare von den Zähnen - da beginnt sie, den Mann mit Tiraden überhäufend über dem leergefegten Teller sich das bereits feinsäuberlich gerodete Kinn kahlzuzupfen. Mir wird schlecht. Der Mann ihr gegenüber hat in meinen Augen die Tapferkeitsmedaille an der Epilette verdient - face à face mit diesem... etwas hält er bewegungslos und schweigend die Stellung. Der ist blind. Oder tot.
Der
Was wir heute machen? Zu hause bleiben. Valentinchen ist ja ganz lustig. Aber auf Dauer kann ich mir das dann doch nicht antun.
Eplieren kann ich eh besser vor dem Spiegel.
Und Sie so?
larousse - 14. Februar, 13:41
Und dabei