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Neulich Freitag, in Belgien...



Und während der Rest von Bloghausen sich vor seiner Tastatur vergnügt, fährt Larousse durch die Weltgeschichte und versucht, einen neuen Job aufzutun.
In diesem Rahmen schleudert mich das Schicksal nach Brüssel, vergangenen Donnerstag, Larousse soll ein Assessment Center machen.
Soso.
Und da fängt es schon an: WAS um Himmels Willen IST das? MACHT man das? Oder besucht man es? Ist es der, die oder das? Und was genau wird da assessed?

Ich beschliesse, Herrn Larousse mitzunehmen - Brüssel ist gross, Larousse im Verhältnis relativ klein, und da Herr Laroussse Orientierungsläufe macht, nur so, zum Spass, in seiner knapp bemessenen Freizeit (naja gut, mit irgendetwas muss man ja seine Zeit totschlagen), qualifiziert ihn das in meinen Augen zum perfekten Stadtchauffeur.

Es stellt sich heraus, dass das mit der Orientierung wohl nur in Wald und Flur gilt. In Grosstädten herrscht eine schlechte Aura. Viel zu viele Wege, da muss man sich ständig entscheiden, welchen man jetzt nimmt. Und überhaupt, die ganzen andern Autos und aggressiven Fahrerärsche, wie soll man sich denn da konzentrieren! Nach 1 1/2 Stunden und einer weniger schönen Auseinandersetzung kann ich durch überzeugende Argumente ("ICH MUSS MAL") einen Halt erzwingen, um nach dem Weg zu fragen uns neu zu orientieren. Dumm nur, dass ich erst beim Weiterfahren merke, dass ich den einzig existierenden Stadtplan auf der Toilette hab liegen lassen.

Für den nächsten Morgen bestelle ich mir schon beim Einchecken ins Hotel ein Taxi. "Hätt ich ja gleich zu Hause bleiben können!" Nein, hättest Du nicht. Wer soll denn sonst jetzt mit mir durch Brüssel ziehen? Nicht, dass ich da nicht die ein oder andere Idee gehabt hätte, aber das gehört sich nicht, für eine verheiratete Frau und Mutter zweier Kinder, die am nächsten Tag assessen muss! Und ausserdem kennt Mann sich aus...

Freitagmorgen, 7h45.
Wider Erwarten haben wir am Abend zuvor trotz Stadtbummel das Hotel wiedergefunden.
Das Haar sitzt.
Das Taxi wartet.
Begrüssung: "DAAA wollnse hin? Hm! Ich kenn mich ja hier nich so gut aus, wissense, is nämlich gar nicht mein Revier, aber ich fahr Sie trotzdem!" Ich lächle ob des kleinen Scherzes, nicht sicher, den alten Brüsseler verstanden zu haben. Brüsselensisch ist ein sehr eigener Akzent. Stellen Sie sich einen Schwaben vor, der 10 Jahre in Bayern gelebt hat und dann französisch spricht. Jetzt haben Sie eine ungefähre Idee. Das installierte Navy findet der Taxidriver völlig überflüssig, wie er im übrigen auch Digitaldrucker völlig überflüssig findet, neumodisches Zeugs, er ist alter Handwerker, Drucker, gelernter, aber jetzt braucht niemand mehr Drucker weil jeder seinen eigenen zu Hause hat. Ich denke darüber nach, mir meinen eigenen Chauffeur zuzulegen. Einen professionellen.

20 Minuten später. Ich müsste laut Stadtplan (neuem!) schon längst am Ziel sein und kriege langsam Magen. Vorsichtig frage ich ihn seinen Redeschwall, ob er weiss wo wir sind. "Kann nicht mehr weit sein." Wie ungemein beruhigend!

40 Minuten später. Ich hänge inzwischen am Telefon und brabble weinend in den Hörer. Am anderern Ende die Sekretärin der Firma, die seit 25 Minuten auf mich wartet. Schliesslich überreiche ich die Dame meinem Chauffeur, in der Hoffnung, so schneller ans Ziel zu kommen.

50 Minuten nach Abfahrt erspähe ich das Haus und kann es kaum glauben - ich bin am Ziel! Für schlappe 27,30 Euronen! Ich habe keine Kraft mehr, mich dagegen aufzulehnen und zahle mit nassen, zitternden Fingern. Eigentlich hätte ich mir die Enegie für den bevorstehenden Test aufheben wollen. Nun ist sie auf den Strassen Brüssels verteilt, und zwar auf ALLEN, verweht und verpufft im Morgenlicht. Seufz.

Der, die oder das Center lief trotzdem gut. Oder war. Oder hat.
Glaube ich.
Und darauf kommt es ja an.
Nicht wahr?
luckystrike - 10. Juli, 10:20

ass-ess-mental?

auwei, hoffentlich muß ich nie in sowas, und schon gar nicht in brüssel

larousse - 10. Juli, 13:49

Da kann man sich wenigstens präventiv mit mindestens 100 verschiedenen Biersorten betäuben, Herr Lucky!
theswiss - 10. Juli, 11:03

so ein navi ist im fall was feines. wird nicht sauer, wenn mans stumm schaltet oder trotzdem woanders lang fährt. diskutiert nicht. kann französisch. oder suomi, wenn man will. und kann man mit langen fingernägeln bedienen.

pathologe - 10. Juli, 11:07

Ist

es auch lauter als eine Frau Larousse auf der Ruecksitzbank?
theswiss - 10. Juli, 13:43

das bildschirmli funktioniert ja auch bei grösstem lärm akustischen störelementen
larousse - 10. Juli, 13:51

Mit langen Fingernägeln? Jetzt wird es interessant! Herr Pé - woher kennen Sie meinen Geräuschpegel? Zur Not kann ich auch schmeissen! Auf dem Screen! Mit wasauchimmer!
pathologe - 10. Juli, 13:56

Scream

to the screen, oder was?

Manche Taxifahrer funktionieren nur gut, wenn man sie von der Ruecksitzbank durch den Innenspiegel mit zusammengekniffenen Augen fixiert und etwas von Kettensaegen murmelt.
larousse - 10. Juli, 19:19

Daran

muss es gelegen haben - er hatte mich HINTER dem Beifahrersitz drapiert.
Weil auf dem Beifahrersitz kein Platz war.
Landkarten und so.
Es hätte mich warnen sollen.
Blickkontakt unmöglich
walküre - 10. Juli, 12:56

"Ihr" Taxifahrer (Warum eigentlich belegen Sie, Frau Larousse, nicht gelegentlich einen Kurs für Voodoo ? Damit anderen Fahrgästen ein solcher Adrenalinschock erspart bleibt. Sauber, diskret, nicht nachweisbar.) erinnert mich an einen Finanzbeamten, der vor vielen Jahren dort, wo ich herkomme, sein Unwesen trieb. Bei Außenterminen in diversen Unternehmen wies er immer darauf hin, dass sein Laptop gerade in Reparatur sei, wobei aber jeder wusste, dass er gar keinen hatte, weil er absolut nicht in der Lage war, dieses "neumodische Teufelszeug" zu handhaben. Wetten, dass der Taxifahrer ebenfalls nicht wusste, wie man ein Navi programmiert ?

larousse - 10. Juli, 13:54

Nachdem ich beobachtet habe, wie er nach dem Telefonat mit Frau Sekretärin hilflos auf dem Instrument herumhackte gehe ich davon aus: Sie sind völlig richtig, Madame!
Voodoo - das ist überhaupt das Zauberwort! Ich hätte ihm die Nadeln direkt ins Fell bohren sollen, verdient hatte er es...
creezy - 10. Juli, 17:07

Schade um die vertane Hotelnacht! (Entschuldigung, ich muss da momentan persönliche Piroriäten setzen). Assessment Center lehne ich mittlerweile ab. Ich erkläre höflich aber bestimmt, dass die unter der Würde eines über 40-jährigen Menschen mit beruflicher als auch persönlicher Erfahrung sind. Ich denke immer, selbst als kleine süsse Sudelsau würde ich mich zeit meines Schinkenlebens immer gerne gegen Massentierhaltung auflehnen wollen. Ich hab‘ ja sonst nix an das ich glauben kann. ,-)

larousse - 10. Juli, 19:17

Och, ich fand das Ganze höchst spassig,

wahrscheinlich, weil's das erste Mal war. Erste Male haben ja immer was. Also meistens. Am besten gefallen hat mir der aus 240 Fragen bestehende Persönlichkeitstest.
Beispiel:
"Ich finde, die gesamte Menschheit sollte sich den Weltreligionen zuwenden, dann würden wir alle erlöst." Man konnte antworten mit TRIFFT VÖLLIG ZU bis TRIFFT GAR NICHT ZU. Ich gebe zu, es hat mich in den Fingern gejuckt. Einfach um zu gucken, was passiert. Wahrscheinlich wäre der Computer implodiert.
Oder:
"Menschen in meinem engeren Umkreis finden mich egoistisch."
Die Antwort "TRIFFT VÖLLIG AUF HERRN L ZU." war leider nicht möglich. Musste ich also das Gegenteil anklicken. Selber Schuld.
creezy (Gast) - 11. Juli, 12:53

Sehen Sie und genau bei solchen Fragen geht es immer mit mir durch! Entweder ich kreuze genau das an, was ich nicht ankreuzen sollte (was mir der Sachverstand flüstert, oft ist das ja gar nicht richtig.) oder ich muss eben doch meinen Psalm dazu schreiben, was sicherlich für den, der es liest unterhaltsam ist. Einmal geriet ich irgendwie hintenrum in so ein AC von einem Immobilienhai, da blieb mir nix anderes übrig. Ich musste unten auf das Papier (ja, damals ging das noch): «Ihr habe doch einen an der Waffel!» … und ging. Gut ging es mir danach! Ich erinnere einen luftigen, freien und amüsanten Tag im Anschluss.
pathologe - 12. Juli, 08:39

Ach ja,

das sind diese Tests, die man manipulieren kann, wie man gerade will, oder? Da gab es mal so einen fuer mich, in dem festgestellt werden sollte, in wie weit man eine Fuehrerungspersoenlichkeit ist. Die Antworten waren dermassen durchsichtig aufgeteilt in "Riesenarschloch", "Chefarschkriechendes Denunziantenschwein", "Teamleiter" und "Arbeitsdepp", dass mir nicht viele Moeglichkeiten zur Beantwortung blieben.

Ich blieb dann auch ohne Fuehrungsposition.
larousse - 12. Juli, 12:33

Bei mir kommt dann wohl "verpeilte nachtaktive Chaotenfrau, die dringend mal wieder zum Frisör müsste" heraus. Ich habe schliesslich pflichtbewusst wahrheitsgemäß geantwortet. Mal sehn, wen sie mich so an der Nase herum führen lassen... Und einen schönen Abend hatt ich auch im Anschluss (o;

Am besten hat mir im Rückblick übrigens der Teil gefallen, bei dem ich einen Mitarbeiter zusammenscheissen durch konstruktive Kritik motivieren durfte. Ich fand mich höchst überzeugend!

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