Larousse goes north
Die Belgier sind schon ein komisches Völkchen.
Ich meine, das geht man essen - und trifft auf enkele nuttige Wasweissich.
Larousse berichtet diese Woche mal live aus - ach, ich lass es Sie einfach selbst herausfinden.
Kleiner Tipp: es ist ziemlich flämisch und ziemlich nördlich und ziemlich nett und von Köln gar nicht mal soooo weit entfernt.
Von Luxemburg schon etwas mehr.
4 Stunden, um genau zu sein. Oder 66 Euronen. Mit dem Zug. Was bei genauerer Betrachtung gar nicht so teuer ist. Rechnet man mal alle Zugwechsel mit ein. Macht bei 3 mal Zugwechsel auf 260 km mit Ein- und Ausstieg im Schnitt nämlich nur 10 Euronen pro Bahnhof. Kann man nix Gescheites drüber sagen, oder?
Warum ich diese Pilderfahrt auf mich nehme?
Und so sitze ich nach getaner Arbeit und abgelaufener wunderschöner Art-Deco-Strasse - Sightseeingtipp der Schildkröte - an Tag eins glücklich und allein bei einem entzückenden kleinen Spanier an der Ecke und geniesse sowohl meinen ersten Campari-O seit gefühlten 5 Jahren als auch die Aussicht.
Letztere besteht aus einem neonbeleuchteten Minisupermarkt "Imperial Enterprise Nightshop" der Tele-Kaarten, Vrissdranken, Voedinge, Alcohol und noch etwas verkauft, das ich aber leider nicht lesen kann. Was vielleicht auch besser ist. Holland ist so weit nicht weg und wie gesagt, ich bin beruflich und so.
So allein vor meinem Campariglas fühle ich mich ein bisschen wie die Mama von Harry Potter deren Namen mir gerade nicht einfallen will, bloss dass ich keine Hexengeschichten schreibe und auch sonst eher selten alleine im Caffe sitze.
Ich überlege, ob ich später auch einen Abstecher machen soll zu Ahmed oder Mehmed oder wer auch immer im Imperium bedient, irgendwas mit Haube muss es aber sein, bei all den Kopfbetuchten, die den Laden verlassen.
Oh, das Essen kommt.
Leider habe ich inzwischen sämtliche totfritierten Minifischchen sowie 5 der 7 Scheiben Weissbrot und das Töpfchen Aioli vernascht, kann die dudelnden Gipsy Kings auswendig und habe eigentlich keinen Hunger mehr, aber was tut man nicht alles. Essen und Sex und Alter eben.
A propos: Als ich fühle, wie sich mein Bauch über diie eingelaufene Jeans stülpt, stelle ich befriedigt fest, dass mich dieses Gefühl immer weniger stört, je älter ich werde
Wird auch Zeit.
Irgendwo muss das Alter ja Vorteile bieten, sonst wäre es schliesslich schon abgewählt oder ausgestorben. In meinem Fall wechsle ich vielleicht endlich die Kleidergrösse. 25 Jahre alles Anzusammeln wird auf Dauer anstrengend, auch und vor allem für die Speicherkapazität des larouss'schen Kleiderschrankes.
Später stelle ich fest: Ahmed führt Käfer-Rotwein und Rotkäppchensekt.
Ersteren werde ich mir jetzt genehmigen.
Und morgen gibt's dann geführtes Sightseeing.
In diesem Sinne: Prost!
larousse - 9. März, 21:19
Ach ja: nuttige zinnen sind = nützliche Redewendungen.
Tot straks!
Ja,