Ach, das ist schwierig. Meine Freundin ist seit dem 19. Lebensjahr behindert (Rollstuhl) und sie ist glücklich. Viel glücklicher und ausgeglichener als viele "Nicht-Behinderte". Vielleicht schätzen Behinderte auch die kleinen Dinge manchmal eher und gehen auch zwangsläufiger mutiger durchs Leben. Wobei ich es mir nicht vorstellen kann blind zu sein, auch wenn viele blinde Menschen sehr gut zurecht kommen.

Behindert ist man nicht, behindert wird man - sagt zumindest ein Bekannter, der im Rollstuhl sitzt. Tauschen möchte ich trotzdem nicht. Und mit Blinden schon gar nicht, auch wenn man sich wahrscheinlich mit der Zeit Fähigkeiten aneignet, zu denen ein Sehender nicht in der Lage ist. Bin froh, dass alles an mir dran ist und funktioniert. Reagiere auch immer leicht hypochondrisch und mit wildem Gegoogel, wenn mein Körper mir komische Zeichen gibt.

also, wenn man behindert geboren ist, wird das ja erst durch den vergleich mit gesunden zum verhängnis. sollte man aber das bescheuerte pech haben, nachträglich versehrt zu werden, hat man den direkten vergleich. das ist wohl übel. behindert IST man, wenn mans ist und WIRD man. leider. ich hab 3 kreuze gemacht, nach dem okayen ergebnis der fruchtwasseruntersuchung. *schluck*

also ehrlich, ich hätte nie eine aminozentese machen lassen, wenn ich ein behindertes kind akzeptabel gefunden hätte. wäre das ergebnis anders gewesen, ich hätte das mir zu dem zeitpunkt noch unbekannt kind sicher nicht bekommen. die welt in der wir leben hat wenig platz für behinderte. leider hätte ich mich dem angepasst, leider. aber ich hätte es getan und mich wahrscheinlich nicht unmenschlich empfunden. aber genau weiß ich das nicht. das warten war nicht schlimm, ich habe ja zu keinem zeitpunkt mit einem negativen ergebnis gerechnet, wollte es nur ganz ganz sicher stellen. vor einer behinderung ist man ja dann auch noch nicht 100% sicher. bei geburten kann ja auch einiges passieren. puh, glück gehabt! (bis jetzt...humpf!)