Handarbeiten
Beim Kaffeetrinken fiel mir diese verdrängte nette Anekdote wieder ein:
Im zarten Alter von 10 Jahren war ich besessen von der Idee, Näherin zu werden. Was wohl weniger an meiner noch immer nicht vorhandenen Begabung für diesen Beruf als vielmehr an meinem technischen Interesse der Nähmaschine von Mama Larousse gegenüber lag.
Letztere hatte nach wochenlangem Gequängelverloren ein Einsehen und wies mich eines Mittwochnachmittages tatsächlich in die Kunst des Nähmaschinenähens ein.
Es war faszinierend, wie die Nadel durch den Stoff glitt und diesen mit dem darunter liegenden unlösbar verband! Mitheraushängender Zunge Feuereifer machte ich mich ans Werk, völlig sinnlos Stofffetzen zusammenzunähen. Was aber bald langweilig da ziemlich unkonstruktiv war, und so ging ich auf Pirsch ins elterliche Schlafzimmer, wohlwissend hoffend, daß ich dort das ein oder andere Objekt für meine neue Passion finden würde, stand dort doch das Heiligtum der Eltern, der Kleiderschrank. Tatsächlich verbrachte ich einen höchst vergnüglichen Nachmittag und nähte mir einen Wolf eine hübsche Anzahl von nutzlosen netten Dingen.
Am darauffolgenden Sonntag stand derverhaßte obligatorische Waldspaziergang auf dem Plan der Larouss'schen Familie.
Die Kinder wurden eingepackt und erst am Waldesrand wieder freigelassen. Stundenlang wurde dann gewandert, die Naturverflucht bewundert, bis Papa Larousse einen Druck in der Blase verspürte und den niederen Instinkten des Mannes folgend hinter dem nächstbesten Baum verschwand. Statt gedoch bald darauf das vertraute Geplätscher zu hören, drangen wüste Beschimpfungen und übelste Flüche an unsere kindlichen Ohren. Ängstlich schmiegten wir uns an die Mutter, welche vorsichtig nachfragte, was denn passiert sei, ob er sich vielleicht verletzt hätte...? Mit Zornesrörte kam der Vater hinter dem Baum hervor und wies auf seine Unterhose. "Wer verdammt nochmal hat mit den beschissenen Eingriff zugenäht?"
Ich muß sagen, es war trotz allem seine sehr schöne Arbeit, und er hätte sie wenigstens ein kleines bißchen wertschätzen können...
Im zarten Alter von 10 Jahren war ich besessen von der Idee, Näherin zu werden. Was wohl weniger an meiner noch immer nicht vorhandenen Begabung für diesen Beruf als vielmehr an meinem technischen Interesse der Nähmaschine von Mama Larousse gegenüber lag.
Letztere hatte nach wochenlangem Gequängel
Es war faszinierend, wie die Nadel durch den Stoff glitt und diesen mit dem darunter liegenden unlösbar verband! Mit
Am darauffolgenden Sonntag stand der
Die Kinder wurden eingepackt und erst am Waldesrand wieder freigelassen. Stundenlang wurde dann gewandert, die Natur
Ich muß sagen, es war trotz allem seine sehr schöne Arbeit, und er hätte sie wenigstens ein kleines bißchen wertschätzen können...
larousse - 20. November, 17:16