Irgendwo in Kalifornien, Donnerstag, 19h15.
"Wie - das ist unser Hotel? Hier, mitten im Nichts?"
Recht hat das Kind. Mitten-im-Nichtser geht wohl kaum noch. Aber reserviert ist reserviert.
Bei Betreten des rustiklal-amerikanisches Zimmers bekommt Kind n2 Bumm-Bumm-Kopfweh, so dass wir den Mexikaner in 5 Meilen gleich mal vergessen können. Stattdessen macht Larousse sich auf, den lokalen Market (nur 5 Meilen vom Hotel entfernt) nach Essbarem (ich meine WIRKLICH Essbarem) zu durchforsten. Der in dem Laden herrschende Geruch verspricht nichts Gutes.
Wussten Sie übrigens, dass man einen Laib amerikanisches Weissbrot nur durch Zusammenpressen auf die Grösse eines mitteleuropäischen Durchschnittsbrötchens bringen kann?
Jetzt wisen Sie's.

Und jetzt komme ich gerade vom Frühstück.
Wenn man dies so nennen kann.
Hm. Wie soll ich das beschreiben.
Vielleicht am besten so: MUHARHARHAR!!!

Übrigens - warum der Ort hier Three Rivers heisst, wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Von den dreien hab ich noch nicht einen einzigen entdeckt.

Larousse live vom Apple Store in San Francisco! Flug von 11 Stunden ueberlebt +++ Brutkoffer in Chicago verschollen +++ 12 Stunden geschlafen +++ alles TOP!!

Gibt es eigentlich in San Francsisco kriminelle Gegenden? Also, ausser der, in der wir uns gestern noch verlaufen haben...?

Wenn man um 20 Uhr den Late-Night-Langschläfer-Check-In-Service der Fluglinie seines Vertrauens in Anspruch nimmt und um Null Uhr den Anruf eines Malta-Rückkehrers erhält, der wissen will, warum man dessen Koffer statt seines eigenen vom Band genommen hat.

Hä?

Nach Glattbügeln einiger Verwirrungsverknüpfungen im larrouss'schen Hirn kommt diese zu der Erkenntnis:
Luxair hat es geschafft, einen unserer persönlichste Gegenstände in sich führenden Koffer bereits VOR Abflug zu verlieren!!

VORHER!!

Und nein, es war KEIN helfender Aufkleber mehr dran, auf dem steht, dass der Koffer ja eigentlich lieber nicht von Malta nach L sonder von L nach SF wollte!!

AAAAAAAAAAAAHHHH!!!!

Und Kinders - ich bin ja noch nicht mal LOSGEFLOGEN...!!!!

So. Morgen ist es also so weit.
Der grosse Teich ruft.
Und dahinter San Francisco.
Blumen hab ich schon. Sicher ist sicher. Und nach dem, was der Herr der Haare mir gestern in dieselben gekleistern hat, halten die allein durch Auflegen. Sogar an der Seite.

Larousse indessen fühlt sich wie ein kleines Mädchen, am Tag vor Weihnachten und Geburtstag zusammen. Schläft seit 3 Tagen nicht mehr vor Aufregung und wuschelt ständig in den Unterlagen aus Angst, irgendetwas Wichtiges vergessen zu haben. Kreischt nervös mit der Brut, die ihre Mutter verständnislos anstieren.

Wie albern, aber ich kann nicht anders.

Herr L klebt derweil am TV fest, Olympia hat deutlich Ringe seine unter des Herren Augen gezaubert, bloss die Farbe ist anders. Zeit, dass wir hier wegkommen.

Wir werden sehen, ob Herr L die Zeit mir erlaubt, das eine oder andere Lebenszeichen zu posten. Seien Sie gespannt. Und stayen Sie tuned.
Und beobachten Sie Ihre Seismographen.
Wo Larousse aufschlägt, haben schon ganz andere gezittert...

So, und nun glauben Sie man bloss nicht, dass es irgendwo in Luxembourg auch nur eine Unterform des ordinären ollen Reiseadapters zu kaufen gäbe.
USA-Stecker - Fehlanzeige.
Wobei ich bezweifle, dass es so etwas überhaupt in der Art jemals hier gegeben hat.
Der Luxemburger an sich läßt sich schliesslich nicht auf die Adaptationsebene herab - er KAUFT. Und zwar ALLES. NEU. Und direkt vor Ort. Auf diese Weise umgeht man ganz geschickt und mondän das Problem des Plebs mit den unkompatiblen 110V. Soll der sich doch damit abmühen. Man selbst jdenfalls nicht.
Und einen neuen Koffer kann man sich gleich auch noch zulegen.
Für den Rücktransport.
Wie praktisch.
Sie meinen, ich sei aufgebracht?
Sie meinen richtig!

Herr L. stellte bei dieser Gelegenheit erstaunt fest, daß das fröhliche "An der Nordseeküste", man höre und staune, ja gar kein deutsches Liedgut ist!
Dass es nicht "An der Nordsee küssen" heisst, habe ich ihm schon vor Jahren zu erläutern versucht. Auch wenn ihm dies zu seinem Kölner Karnevalsverbesuch im Frühjahr '82 logischer erschienen haben mag als der Küstentext.
Singen tut er es trotzdem noch immer falsch.
Sowohl Text als auch.
Aber unter den andern Irren fiel das gar nicht auf.

Naja.
Wenigstens einer von uns, der nicht auffiel.

Wenn einer eine Reise tut... dann kann er was erleben.
Das ist allseits bekannt.
Vor allem aber wenn man diese Reise mit seiner Ehefrau tut.
Die zufälligerweise auch noch Larousse heisst.

Armer Herr L.
Erst bekommt seine Frau in der Nacht vor dem Flug kein Auge zu (das ist alte Tradition, sobald der Flug vor 7 Uhr morgens angesetzt ist) und wurschtelt sich den Wolf, dann ist sie so durch den Wind, dass sie sogar Ihre Flugangst vergisst, und am Zielort angekommen nimmt sie auch noch die Auffindung des Hotels selbst in die Hand und wandert
a) eine halbe Stunde mit Sack und Pack Handtasche beladen in die falsche Richtung (woher sollte ich auch wissen, dass man einen Fluß immer im Tal und nicht auf einem Hügel zu suche hat!), während Herr L. schweissnass heroisch das Gepäck hinter sich her zieht, und
b) verliert dann sowohl ihr Busticket als auch das Gedächtnis (das Busticket taucht später auf geheimnisvolle Weise in ihrer Handtasche wieder auf, und man kann sich schliesslich leicht mal vertun beei zwei sich doch sehr ähnlichen Busliniennummern wie 46 A und 48 B! Wobei, 48 B existierte gar nicht. Hab ich aber erst viel später festgestellt.)

Wie dem auch sei, es war nett in Irland. Zwischen all den Iren Touristen. Herr L. hat sein obligates Guinness heruntergewürgt getrunken, und sogar das Wetter hat mitgespielt und Wassermassen vom Himmel geschickt, die zuletzt Noah in solchen Ausmassen gesichtet haben muss. So dass Larousse Schutz in diversen Shoppingzentren und Boutiquen suchen musste.

Was nicht mitgespielt hat war der Green Dublin Tourist Bus (oder wie auch immer der hiess). Entweder war unsere Haltestelle aus dem Verkehr gezogen, oder aber die Busfahrer der angeblich alle 10 Minuten passierenden Busse waren gewarnt haben sich einen Scherz daraus gemacht, genau durch die Strasse, in der wir standen, NICHT zu fahren. Abawatsolz, die Brauerei wollten wir eh nicht besichtigen, und man kann so einen Nachmittag auch sehr nett im Pub um die Ecke verbringen. Und dort die Produkte der nicht besuchten Brauereie vernichten.

Oder aber bei Bewley's.
Insofern man denn dort einen Sitzplatz erhascht.
Hierfür musste Larousse sich doch tatsächlich mit einem der Kellner anlegen ("Einen Platz für 2 bitte" - "Nee, hier is alles voll" " Da vorn wird aber doch ein Tisch frei!" - "Nein. Hier wird nichts frei. Wie kommen Sie darauf, sind Sie Hellseherin oder was?" - "He - die 2 da wollen ZAHLEN!"). Der Arschkopf Kellner hat sich dann an mir gerecht, indem er mir KEINEN hot Apple Crumble mit Sahne serviert hat ("Is alle") obwohl auf der Theke definitiv noch ein grosses Stück stand! Wer mich kennt, weiss: beim Essen hört bei mir der Spass auf! Ich dachte kurz darüber nach, einen Molotov Petition gegen den Besuch dieses Lokales ins Leben zu rufen, aber Herr L fand, ich würde zicken die Situation überbewerten und sowieso täte es meinen Hüften mal ganz gut... blablabla, das Übliche eben.
Also KIEN Apple Crumble.
Arschköpfe.
Alle beide.

Übrigens - das da oben bedeutet mit Sicherheit nicht das, wnoach es aussieht...

Larousse goes Dublin. Von morgen bis Sonntag. Kleeblätter suchen. Und Kühe schubsen gucken. Bis Dublin ist nur 1 Stunde Zeitverschiebung. Man soll ja klein anfangen zum Eingewöhnen.
Soll ich wem was Butter mitbringen...?

Hallo, Sie.
Ja, genau Sie, werter Leser.
Sie da in Finland, Schweden und New York.
Doch ja, ich meine genau Sie 3.
Ich wüsste nämlich einfach ZU gerne mal, WER genau da aus der Ferne regelmäßig in meinem Blögle blättert... (o:

In Ermangelung von Heissluftballons zu diesem Anlass, woran mal wieder das Wetter Schuld war, wie das Wetter immer an allem Schuld ist, sahen Herr L und ich uns gezwungen, den unbeheissluftballontenen See hier zu umwandern, um nicht vor Langeweile zu sterben.
Ein interessantes Unterfangen, wenn Sie mich fragen. Als wir ihn das letzte mal umrundeten, stand die Jugendherberge nämlich noch nicht da.
Leider wäre Herr L dann beinahe an Fuss gestorben.
Tses.
15 km Dschoggen, kein Problem, aber eine 2 km-Seeumrundung zu Fuss und schon macht er schlapp.
Pah.
Mädchen!