Work•Vibes
Larousse hat Reizdarm.
Igitt sagen Sie?
Hallo, das hier ist kein Dornröschenblog, das hier ist harte Realität!
Ausserdem, wären Sie in der gleichen Situation wie ich, hätten Sie wahrscheinlich auch Reizdarm. Oder schlimmer.
Oder wie würden Sie es verdauen, wenn Sie nach 42 Jahren mehr oder weniger normaler Kommunikation plötzlich in eine verbale Unterwelt abtauchen würden, in der man sich ausschliesslich mit Geheimcodes verständigt?
"Ich geh kurz in den HFB92 um da zu checken, ob der BTI auch tatsächlich auf dem natural hotspot sitzt und da die Ptag befestigt wurden, ausserdem, hab ich ein Memo bekommen, in dem mir mein BAM sagt, er könne die LTPs nicht in jedem BA neben den Designbreaks plazieren, weil wir sonst im CR durchfallen!"
Na?
Sie bekämen Reizdarm, nicht wahr?
Ebend!
Allerdings würden Sie höchstwahrscheinlich nicht darüber schreiben.
Das ist eben der Unterschied, zwischen Ihnen und mir.
ICH schreibe darüber.
Und, was noch schlimmer ist: SIE LESEN es auch!
Ha!
In diesem Sinne - schöne Woche! (o;
larousse - 3. August, 20:05
So, heute also letzter Tag.
Zeit wird's.
Ab dem 10ten Tag ist fremdwohnen anstrengend.
Man hat die Runde durch die Stadt gemacht, alle Gerichte auf der Hotelkarte ausprobiert, die Nase voll davon, den Altersdurchschnitt der Gäste um die Hälfte zu senken, hat nächtens in der ersten Reihe ferngesehen (anderes gibt's nicht, ausser natürlich man möchte Flämish lernen), und auch die Austauschkollegen haben ihr Soll erfüllt, da man sich sonst zu sehr an sie gewöhnen könnte und der Abschied schmerzen würde.
Viel gelernt.
Wenig gelacht.
Was für ein komisches Leben grad.
larousse - 10. Juli, 07:36
Ok, nach einem Kurzaufenthalt daheim me revoilà in Gent.
Kann man sich dran gewöhnen.
Schmutzwäsche abladen, Kinder kuscheln - und ab durch die Mitte.
Wenn bloss die Fahrt nicht wäre.
Die da so aussah:
Dafür war der Empfang umso netter:

larousse - 5. Juli, 23:08
Der Vorteil am Alleindurchdieweltreisen ist ja eindeutig, dass man so schnell nicht als Touri geoutet wird. Wenn man sich nicht grad den Rucksack auf den Bauch hat transplantieren lassen.
Nein, ehrlich jetzt - man kann ganz coolesaumässig zwischen den Eingeborenenheimischen auf der Terasse sitzen, sich wichtig fühlen und blasiert in die Gegend schauen, als hätte schon der eigene Grossvater hier gesessen.
Wie pubertär denken Sie?
Absolut.
Und: Was das bringt?
Fragen Sie mich nicht.
Vielleicht dass man einfach das Mitleid in den Augen der Umsitzenden nicht sehen möchte. Wobei dies unpassend wäre - fragen Sie eine x-beliebige Frau mit 2 pubertierenden Kindern, Vollzeitjob und Mann, ob sie es als mitleidsschürend empfindet, 2 wunderbare Wochen jeden Abend tun und lassen zu dürfen, was sie will.
Sehen Sie.
Und ausserdem gibt's da ja noch die Notfall-Handys. Wenn einem tatsächlich mal der Terassenhimmel auf den Kopf fallen sollte. Man kann zum Beispiel seine Mutter anrufen, in Spanien. Und sich geschlagene 45 Minuten mit ihr festquatschen. Bis sie dann irgendwann sagt "Sachma, wird Dir das nich zu teuer? Wo bist Du denn eigentlich?"
Ok. Nordbelgien/Spanien über das luxemburgsiche Netz ohne Flatrate - ich hätte das Geld für das Essen heute besser gespart.
Abbawatsolz, wenn's der Seele gut tut, wen interessiert da schon so weltliches wie Geld!
Oder?
larousse - 1. Juli, 22:02
Ok. Machen wir uns nichts vor. Irgendwann kommt es eh raus, also kann ich es genausogut jetzt und hier in die Welt hinaus schreiben.
Ich bin unstrukturiert.
Und zwar völlig, totalst und vollkommen.
Mein Hirn fliegt strukturtechnisch auf Autopilot und lässt mich nicht mal in die Nähe des Steuers. Und ändert zu allem Übel auch noch ständig den Kurs.
Wenn ich beispielsweise montags eine Tabelle aufstelle, sie wissen schon, mit vielen schönen bunten Ereignissen, die geplant werden wollen, weigern diese sich schon im Vorhinein, mir ihren für andere völlig ersichtlichem Zusammenhang zu zeigen. Ich knöstere also Stunden daran herum und streite mit diesen ollen Ereignissen, die mir ihre natürlich vorgegebene Reighenfolge einfach nicht mitteilen wollen, bis ich irgendwann einfach entscheide, so, setzen, ich bestimme hier, wer bin ich denn, das ich mich von ein paar Ereignissen durcheinanderbringen lasse!
Also bestimme ich. Eine mir in diesem Moment eine durchaus logische Ereignisreihenfolge.
So.
Komme ich dienstags dann wieder ins Büro, hat meine Sendezentrale über Nacht schlicht und einfach vergessen, warum ich für die armen Vortagsereignisse denn nun genau diese Reihenfolge ausgesucht habe und weigert sich selbst bei bösester Drohung, sich zu erinnern.
Mit dem Ergebnis, dass ich eine Neue Anordnung der Ereignisse wählen muss, da die vom Vortag ja abgelaufen und mir nicht mehr ersichtlich ist. Ihr Haltbarkeitsdatum ist einfach zu kurz. Dieses Spiel setzt sich über die gesamte Woche fort und ist bei nährer Betrachtung NICHT lustig. Vor allem dann nicht, wenn ich die Reihenfolge Fremdorganismen erklären muss.
Und das muss ich morgen.
Schöne Woche noch, Euch strukturierten da draussen.
larousse - 21. Juni, 21:02
Ach Gottchen, ich weiss auch nicht, aber immer nur unter Belgiern, das hält selbst die härteste Hardcoredeutsche auf Dauer nicht unbeschadet aus. Ich muss dringend mal wieder unter Normalwahnsinnige, sonst färbt dieses Grünewiesehintermhaus-Gerede womöglich noch irgendwann auf mich ab und ich beginne mit den andern am Tisch über die Farbe meiner Fenster-Chassis zu reden, wo ich doch gar keine habe! Obwohl, lehrreich ist es ja schon, mit Häuslebauern seine Tage zu verbringen. Man lernt, was sie NICHT lustig finden und wann man NICHT darüber lachen sollte, dass sie es NICHT lustig finden. Leider lernt man das in der Regel erst, nachdem man schon an für sie unpassender Stelle gelacht hat und verscherzt sich so bisweilen die ein oder andere womöglich sonst aufkeimende Sympathie. Aber was soll's, in einem Betrieb dieser Grössenordnung bleiben mir noch mindestens 230 andere, mit denen ich es mir auf andere Weise verscherzen kann. Ich sag's Euch Leute, da geht noch was.
larousse - 20. Juni, 17:22
*kneif*
*zwick*
*kneif*
*anstoss*
Doch.
Tatsächlich.
Ich spür's.
Also lebe ich wohl noch.
Nach 2 Tagen Schlangengift und Falschlächeln.
Wer hätte das gedacht!
Das muss der Zuspruch von unerwarteten Seiten sein.
Tut gut.
larousse - 5. Juni, 21:04
"schaffen" - luxemburgisch: va., arbeiten; wf. selbe Bedeutung.
Heute zum gefühlten 20sten Mal diesen Monat in Brüssel verbracht.
Hin- und Rückreise inbegriffen jedesmal ein 15-Stundentag.
Auf dem Tagesplan heute: Training.
Fachidiotenbezogen.
Versucht, die gähnend langweilige Vorstellung der beiden kurz vor der Pensionierung stehenden Damen mit dummen Sprüchen larouss'schen Bemerkungen etwas würziger zu gestalten.
Griff ins Klo.
Dafür auf Kollegin getroffen.
"Hach, New York ist auch nicht mehr, was es mal war! Und mein Sohn wollte ohne Taxi nirgends hin!" Sollte mein Bedauern etwas aufgesetzt gewirkt haben - es war beabsichtigt.
Nächste Woche Noturlaub.
Auch wenn das in Belgien im ersten Arbeitsjahr gar nicht erlaubt ist.
Da muss man sich seinen Jahresurlaub erst mal ein Jahr lang verdienen.
Daher auch der Name. Jahresurlaub.
Das nur, falls Sie es noch nicht wussten.
Aber sonst geht's mir gut.
Ehrlich.
Glaub ich wenigstens.
Ach - fragen Sie mich doch einfach morgen nochmal...
larousse - 19. Mai, 21:55
Toll.
Doch, GANZ toll.
Nein ehrlich, ich fand Werbetexte ja schon immer ganz toll.
Vor allem, wenn sie sich wie folgt lesen:
"Das macht Spaß, ich kann es selbst in den Mund stecken, ich habe meinen eigenen Stuhl und ich bin mit den anderen zusammen."
Ach, sie fragen sich, was genau hier beworben wurde?
Das habe ich auch.
Und ICH habe es für Sie herausgefunden:
Stuhl natürlich!
Nein, kein Weich- oder Hartstuhl.
HOCHstuhl.
Genau genommen Kleinkindhochstuhl.
Samt Kleinkind im Kreise seiner Lieben bei der Nahrunsgaufnahme.
Ach - Sie finden, das geht aus dem Text jetzt nicht wirklich hevor?
Aber dazu hat man doch das Bild mich!
Wie gesagt, Werbetexte.
Genau genommen konnte ich ja schon immer besser mir Fotografen.
larousse - 13. Mai, 21:53
Ok Ihr Süssen. Wer auch immer hier noch herklickt - ich bitte Sie: drücken Sie die Daumen was das Zeug hält! Larousse gedenkt, Ihre Wege in deutschere Gefilde zu lenken, um dem aktuellen Nightmare zu enfliehen. Manchmal muss Frau einfach tun was Frau tun muss, da kann die olle Chefin tausendmal anrufen..
Es hat in meinen Augen keinen Sinn, über Monate hinweg nicht nur tagsüber sich die Fingerspitzen blutig zu schuften sondern auch nächtens von Arbeit und Kollegen verfolgt zu werden. Schlaf ist Mangelware und der Magen weiss nicht mehr, wohin er sich noch drehen soll. Es reicht.
So will ich nicht.
Und so kann ich nicht.
Und sowieso - Arbeit wird völlig überbewertet.
Vor allem, wenn sie keinen Spass macht.
larousse - 11. Mai, 09:08